Sonntag, 5. April 2015

¡Felices Pascuas!

 

Frohe Ostern!

Ich wünsche Euch allen ein wunderbares Osterfest und viel Spaß beim Ostereiersuchen!
Gestern war ich ein einer sehr schönen und rappelvollen Messe im Nachbardorf, in der wir 
ganz klassisch kleine Kerzen an der Osterkerze entzündeten und so die dunkle Kirche langsam erhellten! Bei Gesang und Gitarrenklängen wurde so die Osternacht begrüßt.

Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Ostermontag! (der in Argentinien leider kein Feiertag ist)

Carla

Donnerstag, 2. April 2015

¡Te extraño, Bariloche! - Patagonia Parte 2




 

Ich vermisse dich Bariloche - Patagonien, zweiter Teil

Endlich kommt nun der zweite Teil meiner Patagonienreise: Bariloche! Tut mir leid, dass ich meinen Blog in den letzten Monaten so vernachlässigt habe, doch besser spät als nie!
Geplant waren eigentlich zwei bis drei Tage Aufenthalt in Bariloche, letztendlich sind wir jedoch doppelt so lange geblieben. Ihr seht also, es hat uns gefallen!


Wie lange vor unserer Zeit...
Schon die vierstündige Fahrt von San Martin de los Andes nach Bariloche war spektakulär. Während der Bus durch eine atemberaubende Landschaft voll surrealen Felsformationen, wilden, tiefblauen Seen und endlosen Steppen schaukelte, kam ich mir so vor als würde ein Film, gedreht vor tausenden von Jahren an meinem Fenster vorbeilaufen.
Am späten Nachmittag kamen wir dann in Bariloche an, wo wir schon von unserem Couchsurfing-Host erwartet wurden. Als wir das Wohnzimmer, des auf einem kleinen Berg gelegenen Hauses betraten, konnten wir unser Glück kaum fassen: Hinter der verglasten Fensterfront des Zimmers erstreckte sich ein Panoramablick auf den See Nahuel Huapi, der uns schon ahnen ließ, dass wir vermutlich länger als die geplanten drei Tage bleiben würden. Die fünfköpfige WG, die das weitläufige und gemütliche Haus voll von knarzender Holzdielen und Postkarten aus aller Welt bewohnte lernten wir dann beim Abendessen und anschließendem Bierchen in einer nahegelegenen Kneipe kennen.
Am folgenden Tag stand dann einer Stadtbesichtigung an, in der wir die berühmte Schokolade Bariloches (tatsächlich sehr empfehlenswert) testeten, Kaffee tranken und den
Panoramablick mit Sonnenaufgang!
Tag am Ufer des Nahuel Huapi ausklingen ließen. Der nächste Morgen begann früh, da wir uns vorgenommen hatten, den „Camino de los siete lagos“ zu bestreiten und mit einem Mietauto die tiefblauen von Tannenwäldern gesäumten Seen zu erkunden. Mit Mate und Proviant bewaffnet wurde es ein wundervoller Tag an dem wir uns an eindrucksvoller Landschaft nur so sattsehen können. Dass viele der Seen und Wälder heilige Orte für heute leider nur noch sehr wenigen Mapuche sind, die früher rund um Bariloche lebten, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Nach unserer Rückkehr am Abend gab es dann für mich um zwölf Uhr sogar tatsächlich eine kleine Geburtstagsüberraschung mit Schokokuchen und Geburtstagslied.


An meinem Geburtstag selber erkundeten wir ein wenig die nähere Umgebung. Ein kurzer, doch dafür sehr steiler Anstieg auf den Aussichtspunkt „Cerro Campanario“ wurde mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Nahuel Huapi sowie zahlreiche weitere Seen der Umgebung belohnt. Gegen Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch einen
Ausblick vom "Cerro Campanario"
nahegelegenen Myrthenwald, ein seltener Baum, der in dieser Region verhältnismäßig jedoch recht häufig vorkommt. Erst im Dunkeln konnten wir uns von diesen für mich sehr magischen Bäumen trennen. Unsere Sorge das versprochene deutsche Abendessen, das wir für die WG kochen wollten, viel zu spät aufzutischen war jedoch unbegründet. Als wir um halb zehn anfangen wollten zu kochen, fragte Ricky, unser Host mit einem kritischen Seitenblick, ob es dafür nicht noch ein bisschen zu früh sei. Zu Abend gegessen wurde in unserer Zeit in Bariloche nie vor Mitternacht.


Der nächste Tag sollte dann auf jeden Fall eines meiner Highlights des gesamten Urlaubs werden. Mit Meike und Margot hatten wir beschlossen einen nahegelegenen Berg, den „Frey“ zu besteigen. Viele Wanderer verbringen in der, auf dem Gipfel gelegenen Berghütte die Nacht und machen sich dann am nächsten Morgen auf den Rückweg. Aufgrund zu wenig Zeit und zu vielen Aktivitäten, die wir noch machen wollten, ging es für uns jedoch an einem Tag hinauf und hinunter. Früh morgens machten wir uns auf den Weg durch ständig wechselnde Umgebung. Wir wanderten durch einen verwunschenen Märchenwald mit hochgewachsenen Bäumen und gigantischen Felsbrocken, durch sirrende Hitze in einer wüstenähnlichen Flachebene und ein riesiges Areal verbrannter Baumstümpfe die einem großen Waldbrand zum Opfer gefallen waren. Die war ein sehr bedrückender und trauriger Teil der Wanderung, besonders als ich mir ins Gedächtnis rief, dass die verkohlten Bäume auch für all anderen Pflanzen und Tiere stehen, die bei diesem Brand vernichtet wurden. Andererseits war es jedoch auch unglaublich beeindruckend, zu sehen, wie sich die Natur ihren Weg zurück ins Leben kämpft und der Boden schon von Büschen und jungen Pflanzen besiedelt war.

Endlich sehen wir die Gipfel!

Und so wanderten wir weiter, und weiter und weiter und fragten uns bei jeder Abzweigung, wie lange es denn wohl noch dauert. Unsere Brote waren längst aufgegessen, die Wasserflaschen wurden viel zu leicht und die Beine viel zu schwer. Als wir dann müde, hungrig, durstig und vollkommen geschafft auf den letzten Aufstieg gelangten, sank bei uns allen etwas der Mut. In gleißender Mittagssonne ging es einen Kilometer steil bergauf. Dies war sicherlich der längste Kilometer, den ich jemals gewandert bin.
Doch als dann endlich die Hütte in Sicht kam war die Anstrengung halb vergessen! Denn hinter dem kleinen Holzhaus erstreckte sich eine kristallklare Lagune, eingerahmt von beeindruckenden Berggipfeln. Sogar ein bisschen Schnee haben wir noch gefunden. Mit den Beinen im kühlen Wasser und gestärkt durch Kekse, die es zum Glück in der Hütte zu kaufen gab, konnten wir die atemberaubende Landschaft gebührend bestaunen. Nach einem Mittagsschläfchen war der Abstieg dann auch nur noch halb so anstrengend!


Den nächsten Tag wollten wir jedoch gerne etwas entspannter gestalten und besuchten das nahegelegene „El Bolsón“, ein kleines Örtchen, was für seinen Hippiemarkt bekannt ist und sich 1984 zur atomfreien Zone und 1991 zur ökologischen Gemeinde erklärte. Das Wetter spielte, so wie im gesamten Urlaub, mit und bescherte uns einen herrlich sonnigen Tag, den wir ganz gelassen an diesem lauschigen Ort genossen.


Dies war auch schon unser letzter Tag in der Gegend von Bariloche. Danach ging es 1.024 km Luftlinie gen Süden bis ins ewige Eis! Davon dann mehr im nächsten Reisebericht!


Besos, saludos y abrazos und natülich noch ein paar Fotos!
Carla


Berg frisst Straße

Wo fängt Wasser an und hören Bäume auf, und ist das nicht eigentlich vollkommen egal?

Blick vom "Cerro Campanario"

Skulpturen aus Vergangenem, Erinnerung und Kohle

Heiliges Land der Mapuche

¡Saludos!

Freitag, 23. Januar 2015

La Suiza de Argentina - Patagonia Parte 1

Blick auf den Lago Lacar

Die Schweiz Argentiniens - Patagonien, erster Teil



Hola!
Frisch erholt aus dem Urlaub zurück, kommen hier die ersten Fotos und Eindrücke meiner Reise nach Patagonien!
Nach dem ganzen Weihnachts- und Neujahrsstress machte ich mich Anfang Januar zusammen mit Meike, Jana und Margot (drei anderen weltwärts-Freiwilligen) auf den Weg nach Patagonien!

Zunächst stand uns glücklicherweise eine 19 stündige Busfahrt zu unserem ersten Ziel „San Martin de los Andes“ bevor. Für diejenigen unter euch, die sich nun über meine Wortwahl wundern. Busfahren in Argentinien ist wunderbar entspannt: die Sitze sind riesig, bequem und fast vollständig zurück klappbar, man bekommt ständig Essen und Trinken, kann Filme schauen, lesen oder auch einfach die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen. Ich entschied mich für das Letztere und konnte so die in Abendsonne getunkte Pampa bewundern: träumende Grashalme im Wind, länger werdende Schatten, Bäume im Dunst, hie und da ein Tümpel, ein verlassenes Holzschild, das ein Hotel verspricht, doch weit und breit keine Menschenseele außer ein Pferd in der Weite. Ein bisschen so wie der Niederrhein, nur noch flacher, noch weiter und noch leiser.

Am nächsten Morgen war die Landschaft hügeliger und trockener geworden. Dass wir in wenigen Stunden in „die Schweiz Argentiniens“ kommen sollten, konnte ich mir in diesem Moment nur bedingt vorstellen. Doch tatsächlich, bald tauchten am Horizont schneebedeckte Gipfel auf, und in San Martin de los Andes angekommen, eröffnete sich ein dunkelblauer, von Wäldern gesäumter See. Dank „Couchsurfing“  kamen wir bei einem Argentinier und seinem kleinen Sohn unter. Das schnuckelige Haus, das auch in Bayern oder der Schweiz hätte stehen können, nahm jedoch nicht nur uns sondern noch eine Schweizerin und ihr Hund Fridolin, einer Österreicherin und eine argentinische Puppenspielern auf. Ihr könnt Euch also vorstellen, dass wir zusammen jede Menge Spaß hatten!

Nachdem wir uns am Ankunftstag ein wenig die Stadt angeschaut hatten, die größtenteils aus Häusern im Schweizer Stil und Souvenirläden besteht, durch die man aber wunderbar entspannt bummeln kann, gingen wir am nächsten Tag wandern. Dank Badepause in einer traumhaften, einsamen Lagune mit Blick auf die Berge und weidende Wildpferde sowie spektakulärem Wetter, konnten wir uns am Abend zufrieden und dank Asado mehr als satt ins Bett legen.
Am folgenden Tag ging es weiter nach Bariloche! Davon dann im nächsten Beitrag mehr!



Pampa im Abendlicht


Und so sah' die Gegend nach dem Aufstehen aus!

Na, wo sind wir? Schweiz oder Argentinien?

Eine Abkühlung mit dieser Kulisse -  was gibt es schöneres?

Sogar ein paar Wildpferde gab es zu sehen!

Und andere kleine "Glücklichmacher" am Wegesrand

Ein bisschen Klettenkunst auf meinen Schuhen



Donnerstag, 1. Januar 2015

¡Año Nuevo!



-Neujahr-


Ihr Lieben,


ich wünsche Euch allen von Herzen ein Jahr voller schöner Momente, neuer Ideen und interessanten Begegnungen! 

Und damit ihr euch ja nicht zu viele gute Vorsätze macht, hier ein kleines Gedicht von Erich Kästner:


Spruch in der Silvesternacht - Erich Kästner


Man soll das Jahr nicht mit Programmen
beladen wie ein krankes Pferd.
Wenn man es allzu sehr beschwert,
bricht es zu guter Letzt zusammen.

Je üppiger die Pläne blühen,
um so verzwickter wird die Tat.
Man nimmt sich vor, sich zu bemühen,
und schließlich hat man den Salat!

Es nützt nicht viel, sich rotzuschämen.
Es nützt nichts, und es schadet bloß,



sich tausend Dinge vorzunehmen.
Lasst das Programm! Und bessert euch drauflos!


Bevor ich mich jetzt für zwei Wochen in meinen Urlaub in den Süden Argentiniens verabschiede, hier noch eine kleine Bildergalerie unveröffentlichter Fotos der letzten vier Monate!

¡Hasta luego!
Carla

Sonnenuntergang in Manuel Alberti

Tango, Tango

Meine Bauchtanzaufführung

Alle "Personitas" wünschen ein Frohes Neues Jahr!

Mittwoch, 31. Dezember 2014

­­¡Feliz Navidad!






-Fröhliche Weihnachten!-



Weihnachten, weit weg von zu Hause, das war etwas wovor ich, als absolute Weihnachtsfanatikern ehrlich gesagt immer etwas Angst hatte. Statt sich bei einem heißen Tee, Vanillekipferl und einer besinnlichen Weihnachtsgeschichte im Licht des Adventskranzes aufzuwärmen, war hier eher eine kalte Dusche angesagt! Bei drückender Hitze von über 35 Grad ist einem dann doch eher nach einem kühlen tereré (mit Limonade aufgegossener Mate) als nach Glühwein!

Nichtsdestotrotz haben wir uns als deutsch Freiwillige dann doch zusammengerottet Weihnachtsplätzchen gebacken, an einem selbstgebastelten Adventskranz jeden Sonntag ein Teelicht angezündet und gewichtelt! So, habe ich mein geliebtes traditionelles Weihnachten auch hier ein bisschen zelebrieren können.
Viel schöner fand‘ ich aber eigentlich, das argentinische Weihnachten kennen zu lernen! So anders als wir es kennen, ist es auf Grund des großen Einflusses der europäischen Immigranten, die den Großteil der argentinischen Bevölkerung ausmachen, letztendlich jedoch nicht. Auch hier gibt es lebensgroße Rentierfiguren, die einen mit dickem Mantel angezogenen Papá Noel (Weihnachtsmann) durch die pralle Sonne ziehen. Und auch mit den Kindern haben wir Weihnachtsdekoration gebastelt und den Tannenbaum geschmückt.

Das eigentliche Weihnachtsfest, welches am 24. Dezember mit der „Nochebuena“ (Heiligabend) beginnt, war jedoch schon etwas anders, als man es von zu Hause kennt. Jana und ich haben unsere „Nochebuena“ bei Vane, einer Bekannten aus unserm Ort gefeiert. Abends haben wir uns bei ihr mit Familie und Freunden zum Essen getroffen. Ganz traditionell wurde Asado, das klassische argentinische Grillfleisch serviert. Dabei wird Fleisch vom Rind, Huhn und natürlich nicht zu vergessen Chorizo (pikante Wurst) auf der sogenannten Parilla gegrillt, bis man den typischen Asado-Gerucht vernimmt, der am Wochenende stets durch die Straßen zieht. Ein Glück für mich als Vegetarierin, dass Vane Meisterin der Sojaschnitzel ist! Um zwölf Uhr wird sich dann schließlich bei Cidre, Pan Dulce (ähnlich unserem Stollen) und Feuerwerk „¡Feliz Navidad!“ gewünscht.

Und so wünsche ich Euch allen (wenn auch ein bisschen verspätet: ¡Feliz Navidad!)

Besos y abrazos!
Carla

Weihnachtsessen bei Personitas

Alle wunderbaren Mitarbeiter von Personitas!

Die Personitas-Tür im Weihnachtslook

Ein bisschen Plätzchengeruch nach Heimat

Fleisch, Fleisch, Fleisch, das ist Asado!

Meine vegetarische Variante!

Mesa de dulces

Allein waren wir an Weihnachten schon einmal nicht!


Donnerstag, 11. Dezember 2014

La luna llena

-Vollmond-





Ihr Lieben,
der Mond bleibt gleich, ob bei Euch oder ob bei mir, bei Vollmond ist er für mich immer magisch. Ganz im Zeichen dieser Magie stand auch eine Nachtwanderung durch die „Reserva Natural de Pilar“, ein Naturschutzgebiet bei uns in der Nähe.
Und so hat der Mond die Natur mit einem Silberglanz überzogen und zu hören war nur noch das Orchester der Frösche und die Rufe der Eulen. Diese Ruhe und Ursprünglichkeit der Natur tun dem reizüberfluteten Kopf bei Zeiten mal sehr gut und man kann die Gedanken endlich einmal frei lassen – vielleicht fliegen sie ja hoch bis zum Mond.
Und wer weiß, vielleicht schaut ihr ja beim nächsten Vollmond mit mir in die Nacht.
Carla