Mittwoch, 1. Oktober 2014

Luján y la peregrinación gaucha


-Luján und die Gaucho Pilgerfahrt-

 

Hallo ihr Lieben,

heute ist der erste Oktober! Jetzt ist es nicht mehr zu leugnen: ein Monat ist 'rum! Mein Zeitgefühl ist immer noch ganz komisch: Ich befinde mich irgendwo zwischen "gerade weg" und "schon ewig hier". Aber wie dem auch sei, mir geht es gut hier, Zeitgefühl hin oder her. Tut mir leid, dass dieser Artikel so auf sich warten gelassen hat, aber in den letzten Tagen war ich so mit einkaufen, waschen (wenn man alles mit der Hand wäscht, dauert das so seine Zeit, ist dafür aber durchaus meditativ), kochen, Läuse bekämpfen und putzen beschäftigt, dass ich gar nicht zum Schreiben gekommen bin. Vielleicht sollte ich es beim nächsten Mal nicht alles aufschieben und den Hausfrauen-Koller so vermeiden.

Am Wochenende war ich mit drei Freiwilligen in Luján, einer kleinen Stadt, die etwas außerhalb liegt und durch die sehr beeindruckende Basilika von Luján bekannt geworden ist. Hier in Argentinien ist solch eine Kirche natürlich eine ganz andere Attraktion als bei uns zu Hause, wo es viele alte Kirchen zu Hauf gibt. Jedes Jahr pilgern zehntausende Gläubige nach Luján, der der bedeutendste Pilgerort des Landes ist. Der Legende nach blieb ein Karren, der eine Marienstatue nach Brasilien transportieren sollte, in der Gegend von Luján stecken. Erst als man die Statue herunternahm, konnte der Karren weiterfahren. Das nahm man als Zeichen Gottes und die Statue blieb in Luján, wo eine Kapelle für sie errichtet wurde. Als die Marienstatue jedoch verlegt werden sollte, verschwand sie jedes Mal auf unerklärliche Weise und tauchte wieder in ihrer ursprünglichen Kapelle auf. Schließlich wurde zwischen 1887 und 1930 die Basilika gebaut. Ob es nun besonders mysteriös ist, dass ein Karren sich leichter aus dem Schlamm bewegen lässt, wenn man die schwere Statue hinunterholt sei mal dahingestellt - die Kirche ist jedenfalls wunderschön!


Noch beeindruckender an diesem Tag war für mich jedoch die alljährlich stattfindende Gaucho Wallfahrt, die ein Wochenende vor der "richtigen" Pilgerfahrt stattfindet. Schon auf dem Hinweg quetschten sich Pferdekarren neben den Autos durch die heillos überfüllten Straße und wo man nur hinblickte sah‘ man Alt und Jung stolz ihre Trachten präsentieren! In einer großen Prozession zogen die Gauchos dann durch die von kolonialen Bauten gesäumten Straßen von Luján. Da hätten die deutschen Fußballer blöd geguckt, denn kein Gaucho war zu Fuß und gebückt unterwegs ;)


–aber hier sagen Bilder mehr als tausend Worte: viel Spaß beim Durchklicken!


Besos,
Carla
P.S. Samstag bin ich auf einer echten Milonga (Tangoabend). Ich kann es kaum erwarten euch zu berichten!




Die Basilika von Luján


Autos und Pferdekarren drängen sich durch die Straßen


Ein waschechtes Gauchogesicht, wie ich finde

 
Koloniale Bögen


Auch hier darf die Argentinien-Flagge nicht fehlen. So viel Patriotismus muss sein.


Alte Wandbemalung



Tracht und Coca Cola
 

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